let´stalk about the CompassCard
Es ist noch gar nicht so lange her, da standen wir zum ersten Mal auf Amerikanisch- Kanadischen Boden. Am 06. Dezember 2019 sind wir am International Airport in Vancouver gelandet. Voller Aufregung, Spannung und Vorfreude. Schließlich wussten wir nicht was uns hier erwartet. Ein ganzes Jahr Work and Travel lag vor uns. Wir hatten noch keinen Job. Noch keine Freunde. Keine Bekannten und gar nichts der gleichen. Auskennen taten wir uns auch noch lange nicht. Naja wie dem auch sei. Da standen wir nun also. Mitten in der Nacht an einem riesigen Flughafen noch ohne unsere Backpacks, denn diese waren auf der Reise in London stecken geblieben und würden erst ein paar Tage später eintreffen. Über 7600 Km von Zuhause entfernt und auf einem für uns noch fremden Kontinent in einer neuen Stadt, galt es nach unserer ersten große Flugreise nun erstmal den Weg zu unserer Unterkunft zu finden.
Nur ein paar Tage vor Abflug, noch von Lanzarote aus, hatten wir uns in irgendeinem Stadtteil in Vancouver ein Zimmer für 11€ die Nacht über AirBnB gebucht gehabt. Nicht wissend ob dieser Stadtteil ein guter oder schlechter war. Nichts ahnend in wessen Zimmer wir unsere ersten Nächte verbringen würden. Das einzige was wir wussten, war die Adresse und dass der Mensch der in der Wohnung wohnte uns sein Schlafzimmer geben würde für die Zeit. Alles war schlicht und einfach ein riiiiiiiiesen großes Abenteuer für uns. Also genau das was wir gesucht haben und damit ganz nach unserem Geschmack!
Nehmen wir ein Taxi? Oder nehmen wir die Bahn?
Nachdem wir also am Flughafen alle Formalitäten erledigt hatten, marschierten wir ganz selbstbewusst und zuversichtlich mit unseren frisch gedruckten Visum aus dem Gebäude heraus in Richtung Bahnstation. Schließlich waren wir das Bahn fahren ja aus Hamburg sehr wohl gewohnt. “Wird schon nicht so schwer und anders sein hier mit der Bahn zu fahren”. Tja, denkste wat?! Kaum am Bahnsteig angekommen standen wir vor der ersten Herausforderung! Welches Ticket brauchen wir eigentlich? Und wie kommen wir durch die Schranken durch?
Unser Plan war es so wenig Geld wie möglich auszugeben und da kamen uns Acht Dollar für ein Einzelfahrschein doch schockierend viel vor. So schockierend, dass wir überlegten vielleicht besser ein Taxi zu nehmen! Wir also zurück zur Flughalle. An der Information bekamen wir dann von einer super netten indischen Dame eine 20 Minütige Einführung in das kanadische Fahrplansystem. Und nachdem wir erfuhren, dass uns die gleiche Fahrt mit dem Taxi über 40 Dollar kosten würde, relativierten sich die 8 Dollar für das Einzelticket dann doch schneller als gedacht!
Hastings-Sunrise unser neues Zuhause? Und sind die Kanadier wirklich so nett?
Nichts Ahnend, dass wir nur wenige Monate später mit unserem selbst ausgebauten Van “Rodrigo” im gleichen Stadtteil und sogar fast an der selben Straße stehen und schlafen würden, traten wir also unsere erste Bahnfahrt in Richtung Hasting-Sunrise an. Erst ging es mit der Canadaline in richtung Waterfront.
Die Waterfront ist quasi die Zentrale Station in Vancouver. Von dort aus fährt fast jede Bahn in Alle Richtungen. Außerdem fahren von hier aus auch ein paar der Fernzüge die quer durchs Land nach Montreal, Alberta und Toronto fahren. Zu guter letzt fährt von hier aus auch der SeaBus rüber nach North Vancouver rüber. Und naja das coole ist mit der Compasscard kann man mit allen Bahnen, Bussen und Seabussen unbegrenzt fahren.
Unser Weg führte uns in dieser Nacht allerdings rüber zu der Bushaltestelle Richtung Nanaimo und zum Glück gibt es in der City überall freies Wifi, denn anderseits hätte wir den Weg und die Verbindung wohl nicht so schnell und ohne Umwege gefunden.
In dieser Nacht war einfach Alles magisch. Alles leuchtete unter der weihnachtlichen Beleuchtung und überall war viel los. Überall waren Menschen die sich, natürlich auf englisch, unterhielten.
Und dann mit ein oder zwei Stunden Verspätung wurden wir letztendlich in unserer Unterkunft mit offenen Armen empfangen und Willkommen geheißen.
Der nächste Tag. Zeit für unsere ersten echten Pancakes
Am Nächsten Tag schliefen wir erstmal unseren leichten Jetlag aus. Dabei verließen wir das Haus ungewöhnlich früh zum ersten Mal tatsächlich schon so gegen 8 oder 9 Uhr morgends. Aber hey! Perfekte Zeit für ein paar der leckersten Pancakes in ganz Vancouver oder etwa nicht?! Wir finden schon.
Nach dem wir uns also die Bäuche im Roundel Café voll geschlagen hatten ging es für uns weiter und nachdem wir noch einige Zeit umgeirrt sind, kamen wir letztendlich an einer Bahnstation an. Hier ging es dann direkt Mal zu einer der Automaten. Denn es kann doch einfach nicht sein, dass die Kanadier jedes Mal, um Bahn zu fahren soooo viel Geld investieren wie wir am gestrigen Abend!! Genauso unwahrscheinlich war es, dass hier Alle eine Monatskarte hatten. Und was sind eigentlich diese blauen Karten die die hier Alle haben?
Und Ja wir lagen richtig, das konnte Alles so nicht sein. Hier in Vancouver haben sie nämlich Alle eine Compasscard. Manche haben blaue Karten, andere Schlüsselanhänger und wieder andere haben so ein meega cooles blaues Armband um, um die Öffis zu benutzen.
Mit der Compasscard kommt man nämlich durch die ganzen Schranken die man an jeder Bahnstation passieren muss bevor man zu den autonomen Bahnen kommt. Außerdem bezahlt man hier damit auch die Fahrten mit dem Bus und mit dem Seabus. Seit dem haben natürlich auch wir so eine Karte bzw. ich habe mir nach mehrmaligen verlieren der Karte ein Armband geholt und sind damit bisher mehr als zufrieden.
Wo kann man die CompassCard kaufen? und was kostet sie?
Kaufen kann man die CompassCard als wirkliche Karte aus Plastik an jedem Automaten von denen an jeder Station mehrere von aufgestellt sind. Dafür klickt man auf dem Automaten ganz simple auf den Knopf “New CompassCard” und folgt dann weiter den angaben auf dem Automaten. Die karte alleine kostet dich dann einmalig 6 Dollar und dann kann man sie nach den eigenen Bedürfnissen Aufladen.
Wenn du deine Karte nun also von dem Automaten gedruckt bekommen hast hältst du sie an das große, blaue CompassCard Zeichen. So Weiß der Automat welche Karte oder Armbad er aufladen soll. Danach gucken wir immer mit der “View Balance” Option wie viel Geld wir noch auf unserer Fahrkarte haben. Dort wird dir dann auch zusätzlich angezeigt wann, wo und wie viel du beim letzten Aufladen drauf geladen hattest. Bekommst also eine komplette Übersicht über deine Ausgaben.
Meistens haben wir es noch so grob im Kopf wie viel wir noch auf den Karten drauf haben, denn bei jedem Auschecken aus der Bahnstation wird dir ebenfalls auf einem kleinen Bildschirm über der Schranke deine Ausgaben für die Fahrt und deine aktuelle Balance nach der Fahrt angezeigt.
GUT ZU WISSEN!
-
Wenn du dir die CompassCard aus dem Automaten geholt hast, dann kannst du sie auch in einer der CompassCard Büros ( z.B. an der Skytrain Haltestelle Stadion-Chinatown) ganz easy und ohne Gebühr gegen beispielsweise einen CompassCard Schlüsselanhänger oder gegen ein CompassCard Armband umtauschen, so sparst du dir Zeit und es ist schwieriger die Fahrkarte zu verlieren
- Außerdem ist vielleicht auch ganz interessant, dass du deine Balance auch ein bisschen ins Minus treiben kannst, das heißt, wenn eine Fahrt eigentlich 2,50CAD kostet und du aber nur noch 10 cent auf deiner Karte hast, kannst du dennoch fahren und hast dann -2,40$ auf deiner Karte, diese werden dann beim nächsten Aufladen ausgeglichen
- Deine Balance verfällt auch bei langer nicht nutzung zu keinen Zeitpunkt, so hatten wir auch noch nach einem Jahr in Europa bei unserer Rückkehr nach Vancouver noch gut aufgeladene CompassCards
- Mit deiner CompassCard number und dem dazugehörigen Security Code (steht hinten auf der Karte) kannst du deine CompassCard übrigens auch online aufladen, dass kann ganz praktisch sein, wenn du gerade keine Skytrain Automaten in deiner Nähe hast, diese befinden sich nämlich nur an den Bahnstationen, denn im Buss kannst du deine Karte nicht aufladen.
- Falls es dir doch mal passiert, das deine Karte nicht aufgeladen ist und du aber mit dem Bus fahren musst, dann keine Sorge eigentlich lassen dich auch alle Busfahrer ausnahmsweise umsonst mitfahren!
Zonen und Preise
Je nach Zone variieren die Preise natürlich und fährst du von einer Zone in die andere kostet es mehr als innerhalb der gleichen Zone. Insgesamt gibt es in Vancouver 3 Zonen und die AirPort Zone in der wieder ganz andere Bedingungen gelten. Wir bewegen uns meistens jedoch innerhalb der Zone 1 also innerhalb Downtowns. Fahren wir allerdings mit dem SeaBus nach North Vancouver rüber geht es dann bereits in Zone 2 und der Preis ist ein paar Cents teurer.
Generell zahlt man in Vancouver nicht jede einzelne Fahrt, sondern nur alle 90 Minuten. So kostet eine Fahrt innerhalb Zone 1 zum Beispiel alle 90 Minuten 2,45$ und dabei ist es ganz egal ob du mit der Bahn oder mit dem Bus fährst. Deine Karte musst du dennoch jedes mal vor das Kartenlesegerät halten. Hast du bereits vorher gezahlt und befindest dich noch innerhalb der 90 Minuten steht auf der Anzeige entsprechend 0.00$ bei deinen Ausgaben und deine Balance bleibt gleich.
Auf deine Balance solltest du immer ein bisschen achten, damit du ungefähr weißt wann du wieder aufladen musst. Mach dir aber auch keine zu großen Sorgen. Bist du zum Beispiel mit dem Bus unterwegs und deine Karte wird abgelehnt, sind die meisten Busfahrer hier so nett, dass sie dich dennoch durchwinken und mitfahren lassen. Im Bus selber kann man seine CompassCard nämlich nicht aufladen und müsste sich für die Fahrt eine teure Einzelfahrkarte holen.
DayPass und Monthly Pass
Die weiteren Optionen wie die Compasscard genutzt werden kann sind tatsächlich auch als Monats- oder Tageskarte. Statt auf die Karte einen bestimmten Geldbetrag ab 5$ drauf zuladen, hat man am Automaten auch noch die Option “DayPass” und “Monthly Pass”.
Der so genannte DayPass kostet dich pro Tag 10,75$. Dabei ermöglicht er dir innerhalb von einem Tag durch alle drei Zonen kreuz und quer zu Fahren. Hat man also geplant wirklich an nur einen Tag so viel wie möglich von Vancouver zu sehen, und dass kann man mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln wirklich mehr als nur gut, dann ist diese Option vermutlich wirklich die aller Beste und vor Allem die Günstigste.
Bei dem Monthly Pass handelt es sich wie der Name bereits sagt, um eine Monatskarte. Wenn man sich hiervon allerdings die Preise zum ersten Mal anschaut dann bekommt man hier erstmal einen echten Schrecken eingejagt. Insbesondere wenn man frisch aus Europa kommt und noch total die Euro Preise und Verhältnisse im Kopf hat.
Bei der Monatskarte kommt es wieder auf die Zonen an. Wohnst du zum Beispiel in Downtown und gehst hier zur Schule, zur Uni oder zur Arbeit reicht eine Zone aus. Wohnst du allerdings ein bisschen Außerhalb und bewegst dich zwischen zwei oder drei Zonen, dann brauchst du eine entsprechende Karte und der der Preis steigt.
Ob sich eine Monatskarte lohnt oder nicht muss vermutlich jeder für sich und seine Bedürfnisse ausrechnen. Vorstellen könnte ich mir, dass sie sich echt Lohnt wenn man wirklich Student oder Schüler ist und unter der Woche sehr viel Bahn fährt. Gleiches gilt, wenn man Außerhalb wohnt, kein Auto hat und der Arbeitsweg zum laufen zu weit ist. Für uns allerdings lohnt sich beides nicht daher haben wir hierfür auch keine Empfehlung oder Erfahrungswerte für.
Alles in allem ist die CompassCard aber auf jeden Fall zu empfehlen und den Kauf auf jeden Fall Wert. Wir jedenfalls nutzen sie sehr viel und haben mit ihr schon eine ganze Menge in Vancouver erkunden können.
Das könnte dich auch interessieren:
Bären in Kanada. Wie gefährlich sind sie wirklich? Bären in Kanada. Wie gefährlich sind sie wirklich!?Kanada ist nicht nur ein riesen großes Land, sondern auch ein unglaublich vielfältiges Land. Vor allem seine Natur und Tierwelt ist einfach nur atemberaubend. Ich weiß noch ganz genau...
Foodsharing – Wie retten wir unser Essen? LEBENSMITTELVERSCHWÄNDUNG, WO FÄNGT SIE AN, WO UND WIESO WIRD SIE VERURSACHT UND WIE KANNST DU HEUTE NOCH ZUM LEBENSMITTELRETTER WERDEN?! Jedes Jahr landen weltweit 1,3 Milliarden Tonnen noch genießbarer Lebensmittel in der Tonne. Weggeschmissen. Einfach so! Das...
Unser Roadtrip durch British Columbia und Alberta Kanada ist ein RIESIGES Land, das zweit größte nach Russland um genau zu sein. Alleine der ganz westliche Staat Britisch Columbia ist ungefähr so groß wie vier Mal Deutschland. Auch die Distanzen zwischen einem Ort und dem...
Arbeit finden in Vancouver Als wir uns damals entschieden nach Kanada zu gehen, um statt in Deutschland hier in Vancouver für unsere erste große Reise durch Amerika zu sparen, hatten wir einfach Mal überhaupt keinen Plan. Wir wussten nicht was uns hier erwarten würde....
Das beste DIY Deo der Welt! Lange habe ich nach dem perfekten Deo für mich gesucht! Dabei sollte es nur eine Handvoll Kriterien erfüllen: Schweiß reduzieren, unangenehme Gerüche fern halten, Vegan und Plastik- und Tierversuchsfrei sein. Aus genau dem Grund habe ich dann im...